"Wunderrose" oder "kostbare Perle von Umbrien"
Gedenktag: 22. Mai
Symbole: mit Kreuz, Wunde an der Stirn, Rosen
Patrozinium: in aussichtslosen Anliegen und Examensnöten, gegen Pocken,
Patronin der Wursthersteller
Leben und Wirken
Rita stammte aus der mittelitalienischen Region Umbrien.
Sie kam in dem kleinen Dorf Roccaporena wahrscheinlich um 1371 als Margherita Lotti zur Welt.
Getauft wurde Rita in der Kollegiatskirche Santa Maria della Visitazione in Cascia.
Ihre Eltern Amato und Antonio Lotti waren geachtete Bürgerleute und umsorgten ihre Tochter sehr.
Rita war ein lebenslustiges Kind. Gott und die Kirche hatten im Leben ihrer Familie einen festen Platz.
Als junges Mädchen faszinierten Rita die Gesänge der Augustinerinnen und
es reifte in ihr der Wunsch Nonne in diesen Orden zu werden.
Die Eltern hatten jedoch andere Pläne und verheirateten sie gegen ihren Willen mit Paolo di Ferdinando.
Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne. Nach 18 Ehejahren wurde ihr gewalttätiger Mann ermordet.
Ihre Söhne Giovanni und Paolo-Maria schworen Blutrache, verstarben aber an der Pest.
Nun war der Weg für Rita frei, um in das Augustinerkloster in Cascia einzutreten. Sie wurde aber abgewiesen.
Eine Überlieferung erzählt, dass ihr daraufhin Johannes der Täufer, Augustinus und Nikolaus von Toelntino in einer nächtlichen Vision erschienen
und sie zur Klosterpforte führten, woraufhin sie eingelassen wurde.
Tatsächlich wurde Rita mehrmals abgewiesen und schlussendlich 1407 im Alter von 36 Jahren aufgenommen.
Während des Noviziats, so wird berichtet, will die Äbtissin Ritas Demut prüfen und erteilt ihr die Aufgabe, ein Stück trockenes Holz zu gießen.
Ritas Gehorsam wird von Gott mit einem Weinstock belohnt. Rita wurde zu einer demütigen Ordensfrau, betete und arbeitete eifrig.
Häufig fastet sie auch und tut Werke der Buße. Ihre Tugenden wurden auch außerhalb der Klostermauern bekannt,
auch weil sie und ihre Mitschwestern sich um Alte, Arme und Kranke sorgten.
Die Heilige der Rosen
Ritas Betrachtung Christi wurde mit den Jahren immer intensiver, fast mystisch. Sie bittet an der Passion Christi teilhaben zu dürfen.
1432 entdeckt sie im Gebet auf ihrer Stirn die Wunde eines Dorns aus der Krone des Gekreuzigten.
Sie trug von da ab die schmerzende und offene Wunde bis zu ihrem Tod 15 Jahre später. Am Sterbebett bittet Rita eine Cousine aus Roccaporena,
ihr zwei Feigen und eine Rose aus dem Garten ihres Elternhauses zu bringen. Obwohl es Jänner ist, findet die Verwandte zu ihrem Erstaunen
in dem Garten die blühende Rose und die Feigen. Rita nimmt sie entgegen als Zeichen der Güte Gottes, der ihre Söhne und ihren Ehemann
im Himmel aufgenommen hat. In der Nacht auf den 22. Mari 1447 verstirbt Rita.
Verehrung und die Heiligsprechung
Bald nach ihrem Tod geschahen an ihrem Grab viele Wunder und schnell verbreitete sich ihr Verehrung als „Helferin in aussichtslosen Nöten“.
Aufgrund der Verehrung durch die Gläubigen, die ihre Zuneigung zu der Heiligen mit Blumen ausdrücken, wird ihr Leib nie bestattet.
Heute liegt der unversehrte Leib von Rita in einem Glassarg. Rita blühte trotz der Dornen, die das Leben ihr beschied, sie verströmte den guten Duft von Christus und schmolz den kalten Winter vieler Herzen. Deshalb ist das Symbol der Heiligen Rita die Rose.
1937 wurde in Cascia neben dem alten Kloster die Basilika Santuario di Santa Rita erbaut.
Sie ist ein vielbesuchter Wallfahrtsort in Italien.
Rita wurde 1627 von Papst Urban VIII selig und am 24. Mai 1900 von Papst Leo XIII heiliggesprochen.
Am Abend vor dem Gedenktag wird Cascia jedes Jahr mit tausenden Fackeln und Kerzen erleuchtet.
Am 22. Mai führt dann eine Prozession von ihrem Geburtsort Roccaporena nach Cascia.
Es werden auch Szenen aus ihrem Leben nachgespielt.
Zur Erinnerung an das „Rosenwunder“ werden an diesem Tag sogenannte „Rita-Rosen“ geweiht.
Die Heilige Rita wird nicht nur in Europa, sondern auch in Südamerika und auf den Philippinen verehrt, wo ihr viele Kirchen geweiht sind.
In Deutschland wurde die Gemeinschaft der „Ritaschwestern“ 1911 vom Augustinerpater Hugolinus Dach in Würzburg gegründet.
In Mainz gibt es seit 2013 ebenso eine Rita-Vereinigung.
In Roccaporena sind Ritas Geburtshaus und das Wohnhaus der Eheleute noch erhalten.
Infos zur Hl. Rita von Cascia zum Downloaden hier.