Auch Feacar, Fiacer, Fiancorus genannt
"Der Rabe" (gälisch)
Gedenktag: 30. August
Symbole: Schaufel, Spaten, Rosenkranz
Patrozinium: Gärtner, Blumenhändler, Kutscher, Taxifahrer, Kupferschmiede, Notare, Töpfer;
gegen Hautkrankheiten, Hämorrhoiden, Krebs und Pest
Über Fiacrius von Meaux berichten mehrere Quellen und jede gibt ein unterschiedliches Geburtsjahr von Fiacrius an.
Dieses dürfte zwischen 590 und 619 liegen. Geboren wurde er in Irland in Connacht.
Fiacrius war der älteste Sohn des schottischen Königs Eoin IV.
Mit seiner Schwester Sira hat er sich heimlich vom Hofe entfernt und sie segelten nach Frankreich.
Fiacrius wollte Einsiedler werden.
Als sein Vater starb wurde sein jüngerer Bruder Ferchar I als König eingesetzt,
aber nach kurzer Zeit wegen Missregierung wieder abgesetzt.
Die Schotten wollten unbedingt Fiacrius als neuen König, dieser ließ sich aber nicht umstimmen.
Er wurde derartig bedrängt, dass er in seiner Verzweiflung zu Gott betete und dieser ihn mit Aussatz schlug,
was ihn zum Königsamt ungeeignet machte.
Sein Boot landete damals in der Normandie und er wanderte mit seiner Schwester nach Meaux. In einem Waldstück gründete er seine Einsiedelei.
Den Grund und Boden dazu erhielt vom Bischof Faron von Meaux. Dieser stellte jedoch eine Bedingung: er versprach Fiacrius so viel Boden, wie er an einem Tag pflügen könnte.
Eine Legende erzählt, dass sich die Erde öffnete sobald Fiacrius Grabschaufel den Boden berührte. Sogar Bäume wichen aus und das Gelände wurde zu einem blühenden Garten.
Eine Frau namens Becnaude beschuldigte Fiacrius beim Bischof der Hexerei.
Sie beschimpfte Fiacrius und als sich dieser betrübt auf einen Stein setzte, der unter ihm zu einem bequemen Sitz wurde.
Der Stein wurde später im Kloster in Saint Fiacre en Brie aufbewahrt.
Fiacrius starb um 670 in Saint Fiacre en Brie bei Meaux und wurde in seiner Einsiedelei bestattet.
Sein Reliquiar hatte die Form einer gotischen Kirche mit Fleurs-de-lys und Delphinen auf dem First.
An den Seiten des Reliquiars waren Szenen aus seinem Leben abgebildet.
König Ludwig XI ließ 1478 den Schrein mit Silber überziehen und 1568 wurden die Reliquien,
seine Wirbelsäule und der wunderkräftige Stein, in die Kathedrale von Meaux gebracht.
In den Jahren 1527 und 1695 brachten Medici-Herzöge Teile seiner Reliquien nach Toppaia in Italien.
Die Szene der Verwandlung des Waldes in einen blühenden Garten ist auf dem Reliquiar von Fiacrius abgebildet.
Er gilt bis heute als Patron der Gärtner und Blumenhändler, und wird mit einem Spaten in seinen Händen dargestellt.
Fiacrius Grab in Saint Fiacre en Brie wurde wegen zahlreicher Wunder zu einem Wallfahrtsort.
So pilgerte auch die französische Königin Anna von Österreich zum Grab von Fiacrius, als Dank für die Genesung ihres Mannes König Ludwig XIII,
woraufhin auch sie selbst von gefährlichem Blutfluss geheilt wurde. Kurz darauf gebar sie nach 23 Jahren kinderloser Ehe einen Sohn, den späteren Sonnenkönig Ludwig XIV.
Das Gelöbnis des sterbenden Königs Ludwig XIII, den Schrein des Heiligen besser auszustatten, erfüllte seine Witwe und spendete für die Vergoldung des Schreins.
Eine Statue zeigt den König im Gebet vor dem Altar des Hl. Fiacrius, während ein Engel das französische Wappen hält.
Auch Kardinal Richelieu soll zum Grab gekommen sein und bat um Erlösung von den „Feigen des heiligen Fiacrius“, wie man damals Hämorrhoiden nannte.
Um 1650 lebte ein Geschäftsmann namens Nicolas Souvage, der den Bürgern die ersten Mietkutschen anbot.
Den Standplatz hatten diese Kutschen in der Rue de Fiacre, in der Nähe der Kapelle oder der Statue des Heiligen,
manche Quellen berichten auch, dass sie vor einem Wirtshaus standen.
Aus diesem Grund wurden diese Kutschen bald „Fiaker“ genannt.
Die Idee von den Lohnkutschen, sowie der Name, wurden um 1690 auch in Wien übernommen.
Seit 1984 feiert das Wiener Beförderungsgewerbe an seinem Gedenktag einen Gottesdienst im
von Gärtnern der Stadt festlich geschmückten Stephansdom.
Zu diesem Gottesdienst werden auch viele Waisenkinder mit Taxis abgeholt
und sie dürfen im Prater einen schönen Tag verbringen.
Das Datum seiner Heiligsprechung ist leider nicht bekannt.
Infos zum Hl. Fiacrius von Meaux zum Downloaden Hier